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Gut versorgt im eigenen Zuhause
29. Mai 2024
Ambulante Pflege ist eine wertvolle Entlastung im Pflegealltag

Im Alter wollen die meisten Menschen im eigenen Zuhause, in der vertrauten Umgebung, wohnen. Ambulante Pflege ist in dieser Situation eine wertvolle Unterstützung. Im Interview erklärt Anastasiya Kukonos, Einrichtungsleiterin von AWO mobil in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg/Werra-Meißner, wie diese Unterstützung im Alltag konkret aussieht und welche Leistungen einem Pflegebedürftigen zustehen.

Meiner Erfahrung nach warten viele Pflegebedürftige zu lange, bis sie die Hilfe eines Pflegedienstes in Anspruch nehmen. Oft melden sie sich erst, wenn buchstäblich nichts mehr geht.”
Anastasiya Kukonos Einrichtungsleiterin von AWO mobil im Hersfeld-Rotenburg/Werra-Meißner-Kreis

Ambulante Pflegedienste unterstützen im Alltag

Wenn von ambulanter Pflege die Rede ist, denken viele Menschen zunächst an Unterstützung bei der Körperpflege. Tatsächlich ist das Leistungsspektrum aber viel größer. Was umfasst häusliche Pflege?


Anastasiya Kukonos: Ein ambulanter Pflegedienst unterstützt Pflegebedürftige und ihre Familien im Alltag - unter anderen, damit pflegende Angehörige Beruf und Pflege besser organisieren können. Die Leistungen erstrecken sich deshalb über viele Bereiche. Neben der Grundpflege, dazu zählen alle körperbezogenen Pflegemaßnahmen wie Anziehen, Körperpflege und Ernährung, übernehmen Pflegedienste auch ärztlich verordnete Behandlungspflege. Zum Beispiel dann, wenn Verbände gewechselt werden oder Medikamente gestellt werden müssen. Weitere Leistungen sind Betreuungsmaßnahmen, hauswirtschaftliche Unterstützung und Pflegeberatung.  Selbstverständlich stehen Pflegedienste auch stundenweise für Verhinderungspflege zur Verfügung, wenn die Pflegeperson mal ausfallen sollte.

Wer hat Anspruch auf ambulante Pflegeleistungen?


Anastasiya Kukonos: Anspruch auf ambulante Pflegesachleistungen hat jeder Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2. Die Pflegeversicherung übernimmt dann die Kosten für mobile Pflege bis zu einem bestimmten monatlichen Höchstbetrag, der sich nach dem Pflegegrad richtet. In bestimmten Fällen - zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt - kann häusliche Krankenpflege auch für einen bestimmten Zeitraum ärztlich verordnet werden. Das ist auch bei Menschen ohne Pflegegrad möglich. Übrigens steht Pflegebedürftigen schon ab Pflegegrad 1, also bei leichten Einschränkungen, ein monatlicher Entlastungsbetrag von 125 Euro zu. Dieser kann ebenfalls für Leistungen ambulanter Pflegedienste eingesetzt werden.

Wann sollte man Kontakt mit einem ambulanten Pflegedienst aufnehmen?


Anastasiya Kukonos: Meiner Erfahrung nach warten viele Pflegebedürftige zu lange, bis sie die Hilfe eines Pflegedienstes in Anspruch nehmen. Oft melden sie sich erst, wenn buchstäblich nichts mehr geht. Weitaus sinnvoller ist es, direkt nach dem Pflegegrad-Bescheid Kontakt mit einem Pflegedienst aufzunehmen. Bei einer ausführlichen Pflegeberatung, die auch im häuslichen Umfeld stattfinden kann, wird geschaut, wieviel Unterstützung im Alltag benötigt wird und welche Leistungen hilfreich sind. Jeder Mensch ist anders, entsprechend individuell sind die Lösungen, die den Pflegealltag erleichtern. (pdf)

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